Gutedel Wein wird internationaler

| 5 August 2015 | 0 commentaire
Markgräfler Winzer im schweizerischen Aigle (v.l.): Wolfgang Löffler (Weingut Löffler) Bruno Kiefer (WG Britzingen), Siegbert Orlieb und Claudia Schlumberger-Bernhart (beide Markgräfler Wein e.V.) sowie Erik Meier (Winzerkeller Auggener Schäf) Foto: Dorothee Philipp

Markgräfler Winzer im schweizerischen Aigle (v.l.): Wolfgang Löffler (Weingut Löffler) Bruno Kiefer (WG Britzingen), Siegbert Orlieb und Claudia Schlumberger-Bernhart (beide Markgräfler Wein e.V.) sowie Erik Meier (Winzerkeller Auggener Schäf) Foto: Dorothee Philipp

 

Markgräflerland/Aigle. Der internationale Gutedel-Wettbewerb „Mondial du Chasselas“ im Waadtländer Aigle hat sich in den vier Jahren seines Bestehens zu einem Weinevent mit großer Resonanz und steigenden Teilnehmerzahlen entwickelt. Auch in der vierten Auflage waren Weinerzeugerbetriebe aus dem Markgräflerland unter den Prämierten. Allerdings sind die Zahlen hier stark zurückgegangen; das Gros der Medaillen machten die Schweizer unter sich aus.
Unter den 693 angestellten Weinen waren nur 37 aus Deutschland, von denen nur drei eine der begehrten Medaillen erhielten. Im Premierenjahr 2012 waren es zehn, 2013 zwölf und 2014 fünf. Der vom Verein Markgräfler Wein gespendete Preis für den besten deutschen Wein ging wie im Vorjahr an eine Beerenauslese des Ballrechter Weinguts Wolfgang Löffler. Die nach den Richtlinien der internationalen Organisation für Wein (OIV) operierende Jury hatte hier 89,9 Punkt vergeben.

Nur 37 Weine aus Deutschland insgesamt
In derselben Kategorie (Weine mit mehr als vier Gramm Restzucker) erreichte ein Laufener Altenberg aus dem Winzerkeller Auggener Schäf 88,9 Punkte und damit eine Silbermedaille. In der Kategorie „Spezielle Vinifikation“ gab es für einen auf der Hefe ausgebauten Chasslie Britzinger Sonnhole 87,8 Punkte und damit eine Silbermedaille.
Dass aus Deutschland nur 37 Weine eingesandt waren, bezeichnete Yvonne Heistermann, Dozentin an der deutschen Wein- und Sommelierschule und Moderatorin für den deutschen Part der Preisverleihung, als „steigerungsfähig“. Die Gründe für den vergleichsweise bescheidenen Auftritt der Markgräfler in diesem Jahr sind vielfältig; viele Betriebe hatten Aufwand und Kosten für eine Bewerbung gescheut. „Weltmeister“ wurde in diesem Jahr ein 2013er Chasselas Réserve, Grand Cru der Domaine de la Ville de Morges (westlich von Lausanne) mit 93,4 Punkten.
Die Kategorisierung der Weine komme den Erzeugerbetrieben aus dem Markgräflerland nicht unbedingt entgegen, sagte Claudia Schlumberger-Bernhart, die Vorsitzende des Vereins Markgräfler Wein. Denn die Markgräfler Winzer setzen vermehrt auf leichtere Weine mit einem Alkoholgehalt von bis zu 11,5 Volumenprozent. Man habe angeregt, auch eine Kategorie für diese Weine zu schaffen, erklärte Yvonne Heistermann im Gespräch mit der Presse. Denn die Alkoholgesetze würden europaweit immer strenger. Es gebe durchaus einen interessanten und wachsenden Markt für die leichten Weine. Sie lobte das Engagement der Markgräfler beim Mondial du Chasselas.
Auch beim wichtigsten Weinwettbewerb im Markgräflerland, dem Gutedel-Cup, werden regelmäßig Weine aus der Schweiz angestellt und prämiert. Der Gutedel-Cup diente der 2010 gegründeten Vereinigung zur Förderung des Chasselas als Vorbild für den Mondial du Chasselas, der 2012 erstmals ausgetragen wurde.

Besucher interessieren sich für Markgräfler Wein
Eine rundherum positive Bilanz zum Weinmarkt, der am Tag nach der Preisverleihung rund um das Schloss von Aigle stattfand, zieht Sabine Lang von der Werbegemeinschaft Markgräflerland, die hier mit einem Infostand präsent war. Dabei habe sie ein großes Interesse an den im Markgräflerland ausgebauten Gutedel-Weinen erlebt, die sich von den Schweizer Weinen im Geschmacksprofil und in der Stilistik unterschieden. Viele hätten erwogen, den Weinkauf mit einem Kurzurlaub zu verbinden und reichlich Prospekte mitgenommen. Sie kamen aus der Gesamtschweiz, aber auch aus Italien, Frankreich und den USA.

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Category: Mondial du Chasselas 2015

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